Alte Seilerei

Industriedenkmal

Die alte Seilerei Hartmann ist ein denkmalgeschütztes Profangebäude in Rüthen, im Kreis Soest. Eine weitere Attraktion für die herrlich gelegene Stadtmauer und somit für Rüthen. Die Seilerei kann im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden.





Handwerkerdorf mit Hexenturm auf der Stadtmauer




Alte Seilerei von der Seite




Innenansicht Handwerkerdorf




Handwerkerdorf Ansicht vom Hexenturm aus

Adresse

Alte Seilerei

Stadtmauerweg/Am Hexenturm

59602 Rüthen

Telefon: 02952-818172

Fax: 02952 / 818 170

tourismus@ruethen.de

Links

Homepage

Das massiv aus Ziegelstein gefertigte, überdachte und mit 25 Metallfenstern ausgestattete Seilbahn-Gebäude wurde 1914 auf einer Länge von 60 m errichtet und stellt heute in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild auch überregional ein sehr selten gewordenes gewerbliches Baudenkmal dar. Das Objekt wurde durch den Förderverein Heimatpflege u. traditionelles Brauchtum Rüthen e.V. in den Jahren 2002/3 renoviert und im Mai 2003 als Seilereimuseum eröffnet. Im Innern befinden sich zahlreiche historische Darstellungen, Werkzeuge, Geräte und Maschinen dieses uralten handwerklichen Gewerbes, mit deren Hilfe auch heute noch einem interessierten Publikum die Herstellung von Seilen demonstriert werden kann.

Besichtigung für Gruppen nach Anmeldung über das Tourismusbüro der Stadt Rüthen im Rahmen von Stadtführungen. Die Anfertigung von Seilen gehörte schon vor vielen Jahrhunderten zu den zahlreichen außerzünftigen Berufen bzw. Gewerben eines möglichst autarken Wirtschaftssystems der Stadt Rüthen. So können z.B. in den städtischen Bürgerlisten und Schatzungsregistern von 1648 und 1759 örtliche Seilereibetriebe (reepschleger oder reepdreger) nachgewiesen werden.

In den Rüthener Berufs- und Gewerbestatistiken des 19. Jh. wird das Seilerhandwerk für 1848 mit 6 Betrieben, 1885 mit 3 und 1900 mit 2 Betrieben dokumentiert. Die letzte noch vorhandene Seilerei stellte 1937 aufgrund der zunehmenden Technisierung, der Ausbreitung industriell hergestellter Seile und der unaufhaltbaren Dominanz von Ketten und Stahlseilen ihren Betrieb ein. Hergestellt wurden in dieser Seilerei vor allem Produkte des landwirtschaftlichen Bedarfs, so z.B. Garbenbänder, Viehhalfter, Pferde- u. Pflugleinen, Bandstricke für Heu- und Getreidefuhren, Zugseile unterschiedlicher Längen u. Stärken etc., aber auch zeitweise Schiffstaue, Fischernetze, Glockenseile und immer eine Großzahl von Bindfäden und Wäscheleinen für den allgemeinen Hausgebrauch. Angefertigt wurden alle Seilereiprodukte aus Hanf, der zum größten Teil in Ballenform aus Russland geliefert wurde.

Bevor allerdings die Seile, Stricke und Leinen ihre gewünschte Form in Länge und Durchmesser erhielten, mussten aus dem Rohhanf nach den Verarbeitungsstufen Hecheln und Kämmen erst lange Fäden gesponnen werden. Im weiteren Fertigungsprozess wurden dann die einzelnen Fäden zu Schnüren gedreht (zwirnen), die je nach Bedarf anschließend in mehrzahligen Fadenbahnen durch weitere genau abgestimmte Drehvorgänge mittels Seilgeschirr und –wagen zum gewünschten Endprodukt gestaltet wurden. So entstand aus den Hanffäden eine Schnur, aus den Schnüren ein Strick, aus den Stricken schließlich das entsprechend starke Seil: Arbeitsvorgänge, die in der Zeit vor der Elektrifizierung viel körperliche Kraft und spezielle handwerkliche Geschicklichkeit von den Seilern verlangten.

Preise

Freier Eintritt: 0 €

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