Die katholische Filialkirche St. Pankratius und Sebastian wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist eine dreijochige, frühgotische Hallenkirche, die weithin sichtbar auf einem Berg errichtet wurde. Der Westturm wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut. Die Kirche ruht auf schweren Rundpfeilern, die wahrscheinlich ursprünglich eine Kreuzform hatten und im Barock verändert wurden. Die Wände enthalten Portale mit Blenden und spitzbogige Fenster. Das Innere der Kirche besitzt eine umfangreiche Barockausstattung, die wohl Ende des 17. Jahrhunderts entstand. Kostbarkeiten sind drei Altäre aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Rokoko-Kanzel aus dem 18. Jahrhundert.
Der wuchtige Turm der Kirche diente im Mittelalter auch als Wehrturm: Herannahende Feinde konnte man frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen. Im 30-jährigen Krieg diente der Turm als letztes Bollwerk, als am 12. Mai 1646 schwedische Truppen die halbe Stadt zerstörten und zahlreiche Bürger erschlugen. So, wie es überliefert wurde, sprang der damalige Warsteiner Bürgermeister aus dem hochgelegenen Turmfenster hinunter auf den Kirchenvorplatz. Die Warsteiner Feuerwehr konnte mit einem Sprungtuch allerdings Verletzungen des Stadtoberhauptes verhindern. Genau 350 Jahre später, 1996, wurde der Abwehrkampf medienwirksam nachgestellt.
Das imposante Gemäuer ist also in jedem Fall einen Besuch wert, hinter der Kirche befindet sich auch ein Kinderspielplatz. Besichtigungen sind auf Anfrage möglich.
(Fotos: sabrinity.com, Lettmann)