Schledden wie die Westerschledde sind eine geologische Besonderheit des Haarstranges. Auf Grund des verkarsteten Untergrundes haben sich hier Trockentäler ausgebildet, die oberirdisch nur im Winter oder nach starken Regenfällen Wasser führen.
Die Westerschledde beginnt hinter Langenstraße (Rüthen), nördlich der „Spitzen Warte“ und mündet nach 15,3 km Lauf in den Störmeder Bach.
Das Naturschutzgebiet ist ca. 365 Hektar groß besticht durch die besonderen Eigenarten einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft. Durch die formende Kraft fließenden Wassers und menschliche Bewirtschaftung, besonders eine jahrhundertelange Beweidung, ist ein wildromantisches Tal entstanden.
Die Eichen- und Buchenwälder im Süden enthalten stellenweise noch eine reiche Krautschicht und sind Lebensraum seltener Tierarten. Die Kalk-Magerrasen im mittleren Teil des Gebietes sind Relikte einer früheren Extensivbeweidung. Dieser Vegetationstyp gehört zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften Mitteleuropas. Die offenen Talbereiche sind Lebensraum zahlreicher Libellen, Falter und Vogelarten.
Die flachgründigen Kalk-Scherbenböden sind Standort für stark gefährdete Acker-Wildkräuter. Zu Ihrem Schutz wurden Randstreifen angelegt, wo auf Düngung und Herbizideinsatz verzichtet wird.
Behörden und Naturschützer vor Ort versuchen durch gezielte Pflegemaßnahmen und durch Beweidung mit Schafen den offenen Charakter des Westerschledde-Tales zu erhalten.