Das Bevölkerungswachstum nach dem 2. Weltkrieg machte auch eine weitere 3. katholische Gemeinde in der Stadt nötig. Durch den Zustrom der Evakuierten und Ostvertriebenen stieg die Einwohnerzahl von 6.000 auf 11.000.
Im Süden der Stadt entstanden neue Siedlungen - Am Lülingsbusch (heute Hubertusstraße), Am Alten Schützenweg, Windmühlenweg, Padbergsiedlung sowie Portlandstraße - und den älteren und kranken Leuten konnte man den weiten Weg zur Stadtkirche nicht mehr zumuten. Der Ruf nach einer Kirche im Süden der Stadt wurde immer vernehmlicher und dringender. Hauptinitiator war u.a. der damalige Pfarrer der Stadtkirche St. Petri, Bernhard Balkenhol.
Am 24.10.1954 erfolgte die Grundsteinlegung der katholischen Marienkirche im Süden der Stadt, die am 17. November 1957 vom Erzbischof Lorenz Jäger auf das Patronat „Maria Königin des Friedens“ geweiht wurde.
Die Arbeiten während Bauzeit gingen dank der Hilfe von ehrenamtlichen, freiwilligen Arbeitskräften, die sich in den Abendstunden oder ganze Tage zur Verfügung stellten, zügig voran. Firmen stellten kostenlos Fahrzeuge bereit, die das Baumaterial anfuhren. Die hiesige Zementindustrie und auch andere Betriebe sowie auch viele Privatleute spendeten großzügig.
Die Geseker Zeitung leistete auch ihren Beitrag, in dem sie wöchentlich die Bevölkerung zur Mithilfe aufforderte.
Am 15.08.1958 wurde Wilhelm Tegethoff zum Vikar der Stadtkirchengemeinde St. Petri ernannt. Die Marienkirche wurde zum 01.07.1959 Filialkirchengemeinde der Stadtkirche, und Vikar Tegethoff erhielt den Titel Pfarrvikar und wurde mit der Leitung beauftragt.
Der neue Kirchenvorstand wurde am 30.08.1959 gewählt. In seiner 1. Sitzung am 21.09.1959 wurde die Anschaffung eines Geläutes mit 3 Glocken beschlossen, die bereits am 13.12.1959 geweiht wurden. Die Frauen- u. Müttergemeinschaft – heutige kfd – gründete sich am 30.03.1960 und im gleichen Jahr am 21.06. wurde die KJG –Kath. Junge Gemeinde – ins Leben gerufen.
Das 1. Zeltlager, an dem nur Jungen teilnehmen durften, fand anschließend unter Leitung von Vikar Wilhelm Tegethoff in Bruchhausen bei Ottbergen statt.
Im Dezember 1961 wurde die Orgel mit 18 Registern und 1.356 Pfeifen vom damaligen Weihbischof Kaspar Schulte eingeweiht; erster Organist war Lehrer Franz Loesmann.
Zum 01.12.l979 wurden in der Kernstadt Geseke die Pfarrgrenzen neu geordnet, die Marienkirche hatte 3.569 Mitglieder.
Am 01.08.1980 wurde die Mariengemeinde zur Pfarrei erhoben, Pfarrvikar Wilhelm Tegethoff wurde zum 1. Pfarrer ernannt. Drei Jahre später feiert Pfarrer Wilhelm Tegethoff sein 25-jähriges Ortsjubiläum. Er gehörte zu den ganz wenigen Vikaren im Erzbistum Paderborn, die nie versetzt wurden.
Im Dezember 1986 erhält die Marienkirche die schon lang ersehnte 4. Glocke.
Die vorhandenen Fenster in der Kirche lassen das Kircheninnere dunkel erscheinen. Unter Leitung von Pfarrer Wilhelm Tegethoff beschließt der Kirchenvorstand im Frühjahr 1992 den Einbau neuer Fenster. Die Entwürfe gestaltete der Geseker Künstler Alexander Arens, die Ausführung der Arbeiten bzw. den Einbau übernahm die Firma Kunstglaserei Hertel aus Lippstadt. In diesem Zusammenhang wird auf den nachfolgenden Link verwiesen:
http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b6234/b6234.shtml
Das Bruchstein-Mauerwerk des Kirchturmes war durch Umwelteinflüsse marode geworden, so dass es in der Zeit vom Juni bis September 1999 saniert werden musste. Zur gleichen Zeit erhielt der Kirchturm ein neues Dach aus Kupfer, und der Hahn wurde neu vergoldet. Die Sanierung des Mauerwerkes führte jedoch nicht zu dem gewünschten Erfolg, so dass der Kirchturm im Sommer 2015 verputzt wurde.
Im Juli 2007 wurde unter Leitung von Pfarrer Gerald Haringhaus mit der Innenrenovierung der Kirche begonnen. Der gesamte Altarraum wurde Richtung Kirche verlängert und tiefer gelegt, so dass der Altar näher bei der Gemeinde steht. Der Taufstein steht nicht mehr auf der 1. Stufe sondern vor der ersten Reihe der Bänke. Durch die Veränderung des Altarraumes und die damit verbundene Herausnahme von zehn Bänken, verringerte sich die Anzahl der Sitzplätze von 400 auf 320. Die Orgel mit den 1.356 Pfeifen wurde ebenfalls aufwändig restauriert. Am 16.11.2007 waren die Arbeiten beendet und die Gemeinde feierte am nächsten Tag 50 Jahre Kirchweih mit einem Festakt in der Aula der Edtih-Stein-Schule.
Im Gedenken an den am 22.11.2002 verstorbenen Pfarrer Wilhelm Tegethoff wurde am 22.11.2009 ein Bildstock „Der gute Hirte“ auf dem Vorplatz der Kirche eingeweiht.
In den Wänden vor dem Windfang hinter den Glasscheiben befinden sich die Reliquien der Heiligen Bonifatius, Liborius, Benedikt und Papst Pius X..
FJR