Unterwegs auf dem SauerlandRadring

Der SauerlandRadring zählt zu den schönsten Tourenradstrecken im Sauerland. In diesem Erlebnisbericht erfahrt ihr alle Infos zu Route und Highlights an der Strecke.





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Weg von den Flüssen – hinein in die Berge – neue Landschaften erleben.

Auf neuen „Fahrradautobahnen“ werden die Mittelgebirgslandschaften unserer Region – eingebettet zwischen Rhein, Ruhr und Sieg – erfahrbar für jedermann.

Wenn man vor 15 Jahren jemandem erzählt hätte, wie schön Radfahren im Sauerland ist, der hätte nur ungläubig den Kopf geschüttelt. Wenn man ihm heute erzählen würde, dass man ab Schloss Neuhaus den Alme-Radweg bis Brilon 64 Kilometer, von Brilon den MöhneRadweg bis Neheim-Hüsten  69 Kilometer, von Neheim-Hüsten  einen Teil des Ruhrtalradweges bis Wennemen 36 Kilometer, von Wennemen den Ruhr-Sieg-Radweg bis Olpe 71 Kilometer, von Olpe den Bergischen Panorama-Radweg bis Bergisch-Born 63 Kilometer und von Bergisch Born über die Balkantrasse bis Leverkusen 30 Kilometer, also insgesamt  333 Kilometer  durchgehend durchs Sauerland und das Bergische Land  Fahrrad fahren kann, der erstaunt heute. Und wenn man ihm dann noch sagt, dass ein hoher Anteil der Strecke auf stillgelegten Bahntrassen verläuft, dann ist das Interesse geweckt.





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Apropos Bahntrassen, ein idealer Einstieg, das Sauerland per Rad zu entdecken ist eine Radtour auf dem 84 Kilometer langem SauerlandRadring und der 40 Kilometer langen Nordschleife. Einsteigen kann man überall, aber wenn man mit dem Auto oder der Bahn anreist, ist Finnentrop ein idealer Ausgangspunkt. Direkt gegenüber dem Bahnhof befindet sich der neue Lennepark mit ausreichend Parkplätzen. Vom Parkplatz aus radeln wir nach rechts entlang der Lenne bis zum Stellwerk Nord, fahren nach links über die Brücke und folgen dann dem Logo des Radrings,der roten Fledermaus. Am Werksgelände der grossen Fleischwarenfabrik vorbei,  wo im Jahr u.a. 80 Millionen „Dicke Sauerländer“  produziert werden, sehen wir nach kurzer Fahrt auf der rechten Seite die Plattfom „Lichtblick Lenne“, von der aus hoffentlich bald die neue Routenführung durch den 196 Meter langen Lenhauser Tunnel realisiert wird. Am Sportplatz Lenhausen führt uns der Weg nun nach rechts Richtung Schloss Lenhausen, einer Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert, im 17. Jahrhundert zum Schloß ausgebaut. Sportliche Radler können von hier aus einen Abstecher nach Rönkhausen machen, um am StoppOmaten auf der ausgewiesenen Bergstrecke ihre persönliche Zeit zu messen. Auf 4,5 Kilometern Streckenlänge sind hier 250 Höhenmeter zu bewältigen. www.stoppomat.de





Zwei Radfahrer vor dem Kraftwerk in Finnentrop.

Leicht bergauf gelangen wir entlang der Landstraße zum Anfang des Bahntrassenradwegs durchs Frettertal. Künftig kommt man hier nach Durchfahrung des Lenhauser Tunnels an. Nach 4 Kilometer gelangt man zur Frettermühle. Die ehemalige Getreidemühle wird seit 1989 zur umweltfreundlichen Stromerzeugung genutzt. Das Caféstübchen bietet sonntags und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr selbstgebackenen Kuchen im historischen Ambiente der Mühle an.

Immer leicht berauf gelangt man nach Fretter und biegt nach der Ortsmitte nach rechts zur Knochenmühle ab. Die Knochenmühle ist eine Wasserradmühle und ist um 1900 errrichtet worden. Sie diente der Herstellung von Knochenmehl, welches als Dünger verwendet wurde. Das technische Kulturdenkmal gilt mit seiner Ausstattung in Nordrhein-Westfalen als einzigartig. (Besichtigung tel. unter 02724-8258).

Nun sind es noch rund 5 Kilometer bis zum Höhepunkt des SauerlandRadrings, dem Fledermaustunnel. Stetig leicht bergauf geht es an bahnhistorischen Exponaten wie Schilder, Waggon und Lok vorbei. 689 Meter lang und durchschnittlich 10 Grad kühl, bietet er ein schaurig-schönes Erlebnis. Bis zu 200 seltene Fledermäuse wie die Bartfledermaus, das Große Mausohr und das Braune Langohr haben hier ihr Winterquartier. Ab November bis Anfang April ist der Tunnel daher geschlossen, eine Umleitung ist ausgeschildert.

Nach Tunneldurchfahrt geht’s bergab Richtung Eslohe. Am Ende des Bahntrassenradweges gelangt man zum Dampf-Land-Leute-Museum, ein tolles Museum, das auf über 2.000 qm zeigt, wie der Mensch die Energie von Wasser und Feuer in der Vergangenheit nutzte. Besonders lohnt sich ein Besuch zu den Esloher Dampftagen Ende Mai und Ende September.





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Weiter führt uns die Route hinter dem Museum links durch Sallinghausen zur Nordschleife des SauerlandRadrings, die später beschrieben wird. (Abzweig auf Nordschleife, Beschreibung s.u.) Nach rechts gelangen wir nach Bremke und biegen in der Mitte des Ortes auf die Bahntrasse nach Schmallenberg ein.

Nun geht es stetig leicht bergauf vorbei an kleinen Orten wie Dorlar und Mailar bis Bad Fredeburg, dass seit 2011 Heilstollenkurbetrieb ist und in einer der waldreichsten Regionen Deutschlands liegt. Der schmucke Fachwerkort lädt zu einer Altstadttour ein. Das Gerichtsmuseum ist einzigartig in Nordrhein-Westfalen und zeigt eine interessante Sammlung zur Geschichte des Justizwesens vom Femegericht bis zur heutigen Rechtssprechung.





Ein Paar unternimmt eine Radtour durch ein Fachwerkdorf.

Kurz hinter Bad Fredburg erreichen wir die höchste Stelle des Radrings mit 460 m. ü. NN und rollen nun entspannt Richtung Schmallenberg. Schmallenberg ist eine der flächengrößten Städte Deutschlands und war im Mittelalter Mitglied der Hanse. Seit dem 15. Jahrhundert lässt sich hier Textilgewerbe nachweisen und die „Strumpfstadt“ Schmallenberg ist Sitz der Firma Falke. Eine Rundfahrt durch das Zentrum mit seinen klassizistischen Häusern und stillen Winkeln sollten Sie nicht versäumen.

Auf unserer weiteren Fahrt lohnt sich ein Abstecher in das Bundesgolddorf Milchenbach mit seinen sehenswerten Fachwerkhäusern. Schon kurz danach gelangen wir in den Luftkurort Saalhausen mit seinem neu gestalteten Kurpark. Zahlreiche Cafes und Gasthöfe laden zum Verweilen ein. Auf dem Radweg entlang der B236 erreichen wir Altenhundem, wo auch der Bahnhof zur An- und Abreise genutzt werden kann. Lenneabwärts erreichen wir Meggen. Hoch über dem Ort liegen die Sauerland-Pyramiden, in denen sich u.a. der Wissens- und Rätselpark „Galileo-Park“ befindet. Von der Aussichtsterrasse genießt man den tollen Blick ins Lennetal. Gleich nebenan befindet sich das Industriedenkmal Sicilia-Schacht. Hier wurde seit den früher 1850er Jahren Schwefelkies abgebaut, der vor allem zur Produktion von Schwefelsäure diente. Die ehemaligen Bergbauanlagen können besichtigt werden.





Blick auf die Sauerland-Pyramiden im Galileo-Park in Lennestadt-Meggen.




Zuschauer auf der Freilichtbühne bei den Elspe Festspielen.

Auf unserem weiteren Weg gelangen wir in den „Wilden Westen“ nach Elspe. Hier lohnt sich ein Abstecher zu dem berühmten Elpse-Festival. In Europas größtem reinen Show- und Festivalpark erleben Sie auf der Naturbühne von Juni bis September die Karl-May-Festspiele und auch Gastspiele bekannter Stars in der Festivalhalle.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir Finnentrop. Direkt am Ortseingang auf der linken Seite kann das Haus Bamenohl von außen besichtigt werden.

Text von Bernhard Lubeley

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