Im Mittelrisalit befindet sich ein großes korbbogiges Fenster, darüber in der Dachfläche die Bahnhofsuhr. Auf der rechten Seitenfassade Treppenturm unter Kegeldach. Baukörper bis auf Rückseite verputzt, diese und Sockel, Quadermauerwerk, Dach mit Pappschindeln, Dachhäuser und Gauben mit Schiefer, Holzsprossenfenster weitgehend erhalten, Eingangstüren modern erneuert.
Der Bahnhof Werdohl liegt an der am 06.08.1861 eröffneten Strecke der Bergisch–Märkischen Eisenbahn (ab 1882 Preuß. Staatsbahn) von Altena über Finnentrop Richtung Siegen. Das Bahnhofsempfangsgebäude ist für die Stadt Werdohl ein besonderes Dokument für die Entwicklung ihrer Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte, welche durch den Bau der Ruhr–Sieg Bahn besonders Rechnung getragen wurde und der hier ansässigen Metall-, Draht- und Kleinwarenindustrie besonderen Aufschwung gab. Das Gebäude ist zudem ein anschauliches Zeugnis für repräsentative Bahnhofsarchitektur vor dem ersten Weltkrieg und lässt wiederum Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt zu. In städtebaulicher Ausrichtung auf die Bahnhofsstraße errichtet, ist das Gebäude zudem besonders stadtbildprägend. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche und städtebauliche Gründe vor.
Mit Landesmitteln des Stadtumbau West wird 2011 zunächst mit der äußeren Sanierung des Gebäudes begonnen, die Innensanierung folgt unmittelbar. ab: Ende 2012/2013 sollen im Bahnhof incl. Anbau untergebracht werden: das Stadtmuseum, das Stadtarchiv, das Kleine Kulturforum, eine Kinderkunstschule, die Verwaltung der Wohnungsgesellschaft WOGE und ein Gastronomiebetrieb.
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