Das erste Teilstück der Ruhr-Sieg-Strecke führte von Hagen nach Letmathe und wurde 1859 eröffnet, 1861 wurde die Strecke bis Siegen fertig gestellt und am 06.08.1861 konnte die 106 km lange Ruhr-Sieg-Strecke eröffnet werden. 1865 wurde das sehenswerte Bahnhofsgebäude Letmathe im Stil des Historismus erbaut und bildet in seiner besonderen Bauweise bis heute einen Blickpunkt auf der Bahnhofsstraße. Iserlohn, als eine zur damaligen Zeit wirtschaftlich bedeutendsten Städte Westfalens, erstrebte ebenfalls einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Doch aufgrund der ungünstigen topografischen Gegebenheiten konnte Iserlohn lediglich über eine Nebenstrecke, die 1864 in Betrieb genommen wurde, an die Ruhr-Sieg-Bahn angeschlossen werden. Bei Erweiterungsbauten an dieser Strecke wurde 1886 eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands, die Dechenhöhle, entdeckt.
Das erste Bahnbetriebswerk der Ruhr-Sieg-Strecke entstand in Letmathe, hier wurden die Dampfloks regelmäßig gewartet und gereinigt. 1923 waren am Bw Letmathe 31 Lokomotiven stationiert und mit 187 Menschen (darunter 140 Mann Lok- und Zugpersonal) beschäftigt. Ab Mitte der 1950er Jahre lösten die Dieselloks die Dampfloks ab und Mitte der 1960er Jahre wurde die Ruhr-Sieg-Strecke elektrifiziert. 1966 stellte das Bahnbetriebswerk Letmathe seinen Betrieb ein. Das Bahnhofsgebäude ist seit 2013 im Privatbesitz und wird aktuell saniert.
Zusammengestellt von Sabine Risse, Fotos (Geschichtskreis Letmathe): Letmather Bahnhof heute, Letmather Bahnhof um 1910, Letmather Bahnhof - Modell Ringlokschuppen, Literatur: Wo Letmather ihr Geld verdien(t)en Teil 1, Letmather Geschichtsverein (Hrg.), 2008Kunst –und Geschichtsdenkmäler im Märkischen Kreis, Heimatbund Märkischer Kreis (Hrg.), 1984, Iserlohn-Letmathe und die RSB_Essay zum Klönabend. Als PDF Download unter: http://www.u.kulturserver.de/shop/freedownload.php3?FSID=3988