Das Gut Haus Füchten liegt auf einer Anhöhe am Osthang des Ruhrtals. Geografisch ist Füchten zum Sauerland zu zählen, denn es liegt am südwestlichen Fuß des Haarstrangs, jenes Höhenzuges, der die natürliche Grenze zwischen dem Tiefland der Soester Börde und dem Mittelgebirge des Sauerlandes darstellt.
1298 wird Haus Füchten erstmals erwähnt. Die ursprüngliche Burg wurde um 1700 abgetragen und ein Schloss am Berghang errichtet. 1726 erweiterte man das Gebäude um einen Kapellenflügel. 1834 erwarb der Gutsherr und Erbsälzter zu Werl Josef Caspar von Mellin Füchten. Mellin war Gründer der Mellin'schen Stiftung. Diese wurde, nach seinem und dem Tod seiner Ehefrau Freiin Sophie von Fürstenberg, im Jahr 1860 ins Leben gerufen. Mellin hinterließ sein gesamtes Vermögen der privaten Stiftung für mildtätige Zwecke, die in Räumlichkeiten des Hauses Füchten eine Ackerbauschule einrichtete. Armen Knaben und Waisenkindern konnte eine Ausbildung zu Ackerbauern und Forstwirten ermöglicht werden. Nach einigen Jahren musste die Schule wegen schlechter Verkehrsanbindung 1903 wieder geschlossen werden. Füchten blieb aber im Besitz der von Mellin'schen Stiftung, wurde verpachtet und zuletzt als Rehabilitationszentrum für drogenabhängige Jugendliche genutzt. Mitte der 1980er Jahre veräußerte die Stiftung das Anwesen an einen Privatmann. Durch den Bau der Autobahn A445 zwischen Wickede (Ruhr) und Neheim-Arnsberg wurden 1987 Gebiete des Anwesens, mit altem Baumbestand und Gräften, durchschnitten.
Am Sonntag nach Fronleichnam führt seit etwa 150 Jahren die alljährlich stattfindende Füchtener Prozession vom Ense-Bremen zum Schloss.