Der „Königssood“ war ursprünglich königlicher Salzsiedeplatz. Er bildete bis 1845 das wirtschaftliche Zentrum Westernkottens. Hier befanden sich einst drei Brunnen, aus denen Rohsole mit einem Salzgehalt von acht Prozent gefördert wurde. Dies geschah über Göpelwerke, die von Tieren bewegt wurden, oder durch Treträder, von Menschen angetrieben. Zwei der drei Brunnen wurden nach 1900 zugeschüttet. In dem noch vorhandenen Solebrunnen ist das Salzwasser etwa zwei Meter unter der Erdoberfläche zu sehen.
An die einstige Bedeutung des Königssood erinnert heute der Name des Platzes, der noch vorhandene Brunnen sowie die Brunnenanlage mit der Sälzer-Figur.
Salzproduktion
Nachdem die Sole nach oben gefördert war, musste der Salzgehalt erhöht werden. Die Sole wurde durch ausgehöhlte und ineinander gesetzte Baumstämme zu den Gradierwerken geleitet. Durch Wind und Sonne verdunstete der Wasseranteil und der relative Salzgehalt erhöhte sich. War ein Salzgehalt von mehr als 20 Prozent erreicht, wurde die nun „gesättigte“ Sole zu den Salzhütten/Salzhäusern weiter geleitet und in großen Pfannen gesiedet. In der Nähe des Königssood standen im 19. Jahrhundert acht solcher Siedehäuser. In der Ortsmitte gab es Leitungen mit einer Länge von etwa drei Kilometern. Die Sälzer nannten das Weiterleiten der Sole „Röhrenfahrt“. An Bedeutung verlor der Königssood im Jahre 1845, als die Sälzer im Bereich des heutigen Kurparks Sole zutage förderten. Diese tritt bis heute aus eigener Kraft durch das Bohrloch aus, da sie unter sehr hohem Druck steht.
Die arbeitsintensive Höhenförderung war damit nicht mehr nötig.
Die Sälzer-Figur
Die Bronze-Plastik wurde vom Aachener Künstler Lönneke gefertigt und am 09. 07. 1994 eingeweiht. Sie stellt einen Sälzer in historischer Tracht dar. Er ist nach historischem Vorbild mit einer „Krücke“ ausgestattet, mit der die Salzpfannen „ausgekrückt“ und gereinigt wurden. Die Größe des Wasserbeckens ist den alten Siedepfannen nachempfunden. Sie beträgt 4,5 x 2,5 Meter.